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Was ist eine PAK? |
Die PAK68/3 ist eine
ProzessorAustauschKarte für einen 68000er Prozessor.
Der Zusatz /3 deutet an, daß die PAK68 oder auch nur kurz PAK genannt,
bereits in der 3. Generation vorliegt. Dabei ist die Karte von ihrem Design
und Layout her dazu gedacht, den Prozessor in einem Atari ST oder MegaST zu
ersetzen. Für die 'E'-Modelle, also STE und MegaSTE, ist ein
Adapter nötig, da hier eine andere Bauform der
CPU (engl. CentralProcessingUnit, also Prozessor)
verwendet wurde.
Die PAK68 ist nicht geeignet, den Prozessor eines
anderen Atari-Computersystems, also TT oder Falcon, zu ersetzen, da diese Rechner
nicht auf 68000er Basis arbeiten.
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Wozu ist das gut? |
Die PAK68/3 ist wahrscheinlich der schnellste und am
weitesten verbreitete Beschleuniger für 68000-basierte Systeme. Hinzu
kommt, daß die PAK ein öffentliches Projekt ist (zuerst im c't-Magazin
veröffentlicht), das bis heute vom Entwickler Holger Zimmermann
betreut und gepflegt wird.
Die umfangreichen Möglichkeiten, die eine PAK68/3 mit wiederum ihren
Erweiterungen bietet, sowie die Zuverlässigkeit im Betrieb geben den etwas
aus der Mode gekommenen Atari-Systemen wieder frischen Wind. Auch wenn man mit
der PAK nicht in die 'Megahertz-Höhenflüge' heutiger Technik abhebt,
so bietet dieser Beschleuniger dem Atari-Begeisterten der ersten Stunde wieder
etwas Freude am System.
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Die PAK auf einen Blick |
Hier die Fähigkeiten der PAK68/3 in Kurzform:
- 68030 Prozessor, 32 Bit, Instruction- und Data-Cache on Chip,
PMMU
- 68881/882 FPU (optional)
- 32KB Second-Level-Cache (optional)
- 32-50 MHz Taktfrequenz
- EPROMs mit einem angepaßten TOS 3.06 auf der PAK (optional)
- Umschaltmöglichkeit auf die 68000er CPU (optional)
- Hohe Kompatibilität zu den Atari-Mainboards und anderer Hardware
durch ein sauberes Businterface (die PAK läuft sogar in 68000er
basierten MacIntosh-Systemen!)
Durch die FRAK/2 besteht auch
die Möglichkeit, bis zu 64MB TT-RAM-kompatibles Fast-RAM
nachzurüsten.
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Was bringt's? |
Die Leistung der PAK68/3 hängt natürlich von ihrer
Ausbaustufe und der Bildschirmauflösung sowie von der Verfügbarkeit von
Fast-RAM ab. Exakte Angaben über den Beschleunigungsfaktor sind daher immer
ungenau. Ein höherer Bustakt bringt noch einmal
zusätzlichen Geschwindigkeitsgewinn, da die PAK nicht so viel der wertvollen
gewonnenen Zeit damit vertrödelt, auf ein Zugriffsfenster ins Mainboard zu
warten.
Eine Grafikkarte ist eine große
Arbeitserleichterung, da man durch die höhere Auflösung gleichzeitig mehr
sieht. Leider bedeutet das aber auch einen größeren Bildschirmspeicher
(immerhin 768KB bei 1024x768 Pixeln in 256 Farben gegenüber 32KB bei ST-Hoch).
Die größere Datenmenge hat natürlich eine
Geschwindigkeitseinbuße zur Folge, so daß bei Einsatz einer Grafikkarte
eine PAK die ideale Ergänzung darstellt.
Um die reine Prozessleistung eines Systems zu testen, ist
der Dhrystone-Test relativ gut geeignet.
Deshalb hier einige Testergebnisse, um einen Überblick über die
Leistungssteigerung zu bekommen:
System |
Fast-RAM |
ST-Bustakt |
Dhrystones |
relativer Faktor |
Standard ST |
--- |
8 MHz |
1.057 |
1,0 |
Standard ST |
--- |
12 MHz |
1.594 |
1,5 |
PAK68/3, 32 MHz |
Nein |
8 MHz |
3.676 |
3,5 |
PAK68/3, 50 MHz |
Nein |
8 MHz |
4.535 |
4,3 |
PAK68/3, 50 MHz |
Nein |
12 MHz |
5.698 |
5,4 |
PAK68/3, 50 MHz |
Ja, kein Burstmode |
8 MHz |
8.968 |
8,5 |
PAK68/3, 50 MHz |
Ja, FPM-Burstmode |
8 MHz |
9.259 |
8,8 |
PAK68/3, 50 MHz |
Ja, EDO-Burstmode |
8 MHz |
10.050 |
9,5 |
PAK68/3, 50 MHz |
Ja, EDO-Burstmode |
12 MHz |
10.152 |
9,6 |
Athlon/MagicPC, 1.400/133 MHz |
SDRAM |
Emulation |
104.912 |
99,3 |
Dhrystone-Testergebnisse / Vergleich
Die Rechenleistung läßt sich weiterhin durch
effizientere Betriebssystemteile (z.B. NVDI von Behne&Behne) oder durch ein
vollständiges Ersetzen des Betriebssystems TOS, z.B. durch Magic Atari
(erhältlich bei Application Systems Heidelberg),
das dann auch noch Multitasking bietet, verbessern.
Generell kann man sagen, daß die verschiedenen Benchmark-Testprogramme
nur ungefähre Angaben über die Geschwindigkeitssteigerung liefern
(das gilt also auch für den oben angegebenen Dhrystone-Test). Um einen
Effekt im täglichen Arbeiten festhalten zu können, hilft nur, eine
zeitintensive Aufgabe jeweils mit Stoppuhr zu beurteilen.
Die letzte Zeile gehört zwar eigentlich nicht hier hin,
soll aber den Bezug zur aktuellen Technik herstellen. Wie man sieht, ist ein
'Standard-Atari' heute praktisch 100mal langsamer als seine Emulation auf einem
aktuellen Rechnersystem. Damit denke ich, hat der Atari endgültig seinen 'Platz in
der Vitrine' verdient.
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Kompatibilität |
Die Kompatibilität zur Software, gerade alter,
ist ein wichtiger Faktor bei der Auswahl einer Beschleunigerkarte. Die PAK
verwendet einen 68030-Prozessor wie im Atari TT, so daß normalerweise
TT-lauffähige Software auch mit der PAK zurechtkommt, solange keine TT
spezifischen Hardwarefunktionen gebraucht werden. Zum Glück ist der Trend
bei der Softwareerstellung im Laufe der Zeit deutlich in Richtung
Hardwareunabhängigkeit ausgerichtet worden, so daß Probleme mit aktueller
Software nicht zu erwarten sind. Saubere GEM-Programme, wie zum Beispiel CALAMUS,
CAT, TEXEL, Papyrus, um nur einige zu nennen, laufen selbstverständlich
bereits seit Jahren problemlos auf der PAK.
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Auf- und Einbau |
Die PAK68/3-030 ist als Selbstbausatz, der die Leerplatine
und einige Bauteile enthält oder als Fertiggerät lieferbar. Die
Auf- und Einbauanleitung ist als HTML-Dokument
verfügbar. Die JEDEC-Dateien
für die verwendeten GALs sind öffentlich, jedoch nur zu privater Nutzung
freigegeben. Falls keine Möglichkeit besteht, GALs selbst zu programmieren,
können diese auch fertig programmiert bezogen werden. Wer hier Nägel mit
Köpfen machen möchte, kann ja mal in unser GABI-Projekt
reinschauen.
Um einen Überblick über den Aufwand, eine PAK auf-
und einzubauen, zu bekommen, hier noch ein paar Anhaltspunkte:
- Der Auf- und Einbau der PAK erfordert etwa 1.000 Lötstellen
- Unter Umständen ist es nicht ganz einfach, einen 68030-50MHz
Prozessor zu bekommen, gleiches gilt für die 68882 FPU.
- Der Prozessor muß aus dem Mainboard entfernt und durch einen Sockel
ersetzt werden. Das ist leider nicht so einfach, wie es sich anhört,
besonders wenn die CPU in PLCC-Bauform vorliegt (wie im 1040STE und MegaSTE).
- Unter Umständen paßt die PAK nicht mehr in das Originalgehäuse
(1040ST), spätestens mit der FRAK/2 oben drauf
wird es in jeder Atari-Pappschachtel zu eng.
- Unter Umständen ist das Netzteil nicht stark genug, um die PAK
ausreichend zu versorgen, zusammen mit der FRAK/2 und
einer Grafikkarte gilt dies auf jeden Fall.
Der Vollständigkeit halber soll noch erwähnt werden,
daß es auch eine 68020er-Version der PAK68/3 gibt. Da die Prozessoren 68030
und -020 aber nicht pinkompatibel sind, also nicht einfach ausgetauscht werden
können, ist eine andere Platine erforderlich, die auch nicht auf den besseren
68030 Prozessor auf- oder umgerüstet werden kann. Da heute der Preisunterschied
zwischen den beiden Prozessoren aber vernachlässigbar, der 030er aber
deutlich besser ist, hat sich die Entscheidung mittlerweile erübrigt.
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Zubehör und Updates |
Im Laufe der Zeit gab es für die PAK68/3 eine ganze
Reihe Weiterentwicklungen und zusätzliche Schaltungen, die das Gesamtverhalten
verbessern oder manches überhaupt erst ermöglichen. Hier ein
Überblick:
- PAK-GAL-Satz
An erster Stelle ist der GAL-Satz zu nennen, der ja im Kern die PAK darstellt,
da die Logik in den GALs für die Ablaufsteuerung verantwortlich ist. Die
aktuelle Version der PAK-GALs ist hier
erhältlich. Es gibt auch einen Updateservice,
falls keine Möglichkeit besteht, die GALs selbst zu programmieren.
- FRAK/2
Die wichtigste Erweiterung für die PAK überhaupt: die Fast-RAM-Karte
FRAK/2. Diese bietet die Möglichkeit, bis zu 64MB
EDO-RAM per handelsüblichen PS/2-SIMMs nachzurüsten. Damit sollte der
Speicherknappheit, gerade bei der Bildverarbeitung, schon abzuhelfen sein. Dazu kommt
noch ein erheblicher Geschwindigkeitsgewinn, da das Fast-RAM (TT-RAM) mit
der vollen Busbreite des Prozessors (32 Bit) genutzt wird.
- Pufferplatine
Die Pufferplatine, auch nur kurz PuPla genannt, ist ein
wichtiges Hilfsmittel. Man benötigt sie, um mit mehr als 32 MHz PAK-Takt oder
einer FRAK oder beidem Probleme mit dem langsamen ST-Mainboard beheben zu können.
Auch bei FPU-Problemen schafft die PuPla Abhilfe. Bei der PuPla handelt es sich um die
DIL-Version der Pufferplatine. Die PuSTE, also die STE-Version der PuPla mit
PLCC-Adapter, ist leider ausverkauft und daher nicht mehr lieferbar. Speziell
dazu siehe auch den nächsten Punkt.
- PLCC-DIL-Adapter
Da es leider sehr häufig (eigentlich fast immer) zu erheblichen
Kontaktproblemen mit steckbaren PLCC-DIL-Adaptern kommt (die PuSTE ist leider auch
so ein Fall), bleibt den Besitzern eines 1040STE oder MegaSTE eigentlich nur eine
zuverlässige Alternative: den PLCC-Sockel aus dem Mainboard entfernen und durch
Präzisionssockel-Stücke ersetzen. VORSICHT! Dabei kann leicht das
Mainboard irreparabel beschädigt werden! Wer sich das Entfernen des
PLCC-Sockels nicht zutraut, sollte dieses Projekt besser lassen. Jetzt kann
man unseren PLCC-DIL-Adapter, der wie die PAK mit IC-Adapterstiften
ausgerüstet ist, benutzen, um kontaktsicher die PuPla und oben drauf die PAK
zu stecken.
- TOS 3.06-Patch
Das auf der PAK verwendete TOS ist ein gepatchtes (angepaßtes) TOS 3.06 aus
dem TT. Der aktuelle Patch, zusammen mit der aktuellsten Version des TOSPATCH von
Markus Heiden, ist vielleicht mal hier erhältlich.
Da das TOS, das Betriebssystem der Atari-Computer, immer noch dem Copyright der
Firma Atari oder dem, was noch davon übrig ist, unterliegt, kann hier leider
keine fertige Version des PAK-TOS veröffentlicht werden.
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Fragen und Probleme |
Da die Verwendung einer PAK in bestimmten Fällen schon etwas
Hardwarekenntnisse und Erfahrung voraussetzt, haben wir häufig auftretende Fragen
zur PAK in der PAK-FAQ zusammengefaßt. Außerdem
ist die Auf- und Einbauanleitung hier online einzusehen.
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Zuletzt geändert am 08.03.2007, RS
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