BACKSCAN


















Was ist das?
BACKSCAN ist nur für Leute interessant, die einen (echten) Atari mit CPU-Speeder (optimal: PAK) und eine ET4000-Grafikkarte besitzen. BACKSCAN ist ein ET4000-Grafikkartentreiber, der speziell für Programme entwickelt wurde, die nicht VDI-konform in den Bildschirmspeicher schreiben (zum Beispiel MIDIMAZE), aber trotzdem auf einer vorhandenen ET4000-Grafikkarte laufen sollen, um die bessere Bildqualität nutzen zu können.

Hintergrund
Um eine Grafikkarte, die für den Atari ja eigentlich ein Fremdkörper ist, nutzen zu können, braucht man einen Grafikkartentreiber. Das ist ein Programm (wie z.B. NVDI), daß einen Videomodus initialisiert (die Grafikkarte 'einschaltet') und dann die Grafikbefehle und Grafikdaten der Anwendungsprogramme auf die Grafikkarte umlenkt. Das klappt auch solange prima, wie sich die verwendeten Anwendungsprogramme an die von Atari geforderten Normen halten und das VDI (die Grafikbefehle des Betriebssystems) benutzen. Aktuelle Anwendungsprogramme machen das auch so, aber ältere Software hält sich nicht unbedingt daran, weil das Atari-VDI leider nicht sonderlich schnell ist. Um Geschwindigkeit zu gewinnen, hat man dann einfach direkt in den Grafikspeicher geschrieben. Das hat zwar den Vorteil auf einem normalen Atari deutlich schneller zu sein, aber leider führt das bei einer Grafikkarte (oder Emulatoren) dazu, daß man nichts oder nur Pixelmüll sieht, da der Grafikkartentreiber (also z.B. NVDI) umgangen wird.

Möchte oder kann man auf ein in dieser Weise unsauberes Programm nicht verzichten, bleiben nicht sehr viele Möglichkeiten. Entscheidend war hier bisher die Auflösung, in der das Programm-Sorgenkind arbeitet.
  1. ST-Hoch, 640x400 Pixel, monochrom
    In diesem Fall hatte man bisher Glück, da hier die Grafikkarte die Grafikdaten genau so erwartet, wie der Atari sie auch verarbeitet hätte. Alles was man tun muß, ist das Programm REDIRECT, das dem NVDI-Paket und auch dem Panther/2 beiliegt, in den AUTO-Ordner kopieren. Das Programm richtet dann die Grafikkarte so ein, daß die Anwendungsprogramme gar nicht merken, daß sie nicht über die original-Atari Videohardware ausgeben. Nur in ganz wenigen, sehr hartnäckigen Fällen (wenn mit mehreren Hardware-Bildschirmseiten gearbeitet wird), klappt dieser Trick nicht. Wenn man allerdings einen normalen SVGA-Monitor besitzt, kann man sich immernoch mit einem VGA-Monitor-Adapter behelfen, da der SVGA-Monitor das Atari-Videosignal in der Regel problemlos anzeigen kann, allerdings 'nur' mit den 72Hz des original-Atari Bildes.
  2. ST-Medium, 640x200 Pixel, 4 Farben
    Hier hilft REDIRECT leider nicht, da es nur für ST-Hoch konzipiert wurde. Der Grund ist, daß die Grafikkarte in den Farbmodi leider ein anderes Datenformat als die original-Atari Videohardware verwendet. Davon wissen aber die alten, unsauberen Anwendungsprogamme nichts, so daß deren Ausgaben, selbst wenn man sie in den Speicher der Grafikkarte umlenken würde (wie es REDIRECT bei 1. tut) nur zu unleserlichem Pixelmüll führen würde. Leider kann man aber auch nicht den VGA-Monitor direkt anschließen, da die farbigen ST-Auflösungen nur 15,6kHz Horizontalfrequenz haben, was für einen modernen SVGA-Monitor leider zu wenig ist (üblicherweise fangen Monitore heute nicht unter 30kHz HF an zu synchronisieren).
  3. ST-Low, 320x200 Pixel, 16 Farben
    Hier gilt ähnliches wie bei 2. beschrieben.
In den Fällen 2. und 3. hilft BACKSCAN jetzt weiter, denn genau dazu ist es entwickelt worden.

Die Lösung
Um also ein Programm (wie zum Beispiel MIDIMAZE), daß in einer Atari-Farbauflösung arbeitet und unsaubererweise direkt in den Bildschirmspeicher schmiert, doch noch auf der Grafikkarte lauffähig zu bekommen, hat man praktisch nur eine Möglichkeit: man läßt das Programm weiterhin mit der original-Atari Videohardware arbeiten und kopiert ständig im Hintergrund die Daten aus dem Atari-Bildschirmspeicher in den Grafikkartenspeicher, wobei man während des Kopiervorganges noch das Datenformat an die Grafikkarte anpaßt. Das hört sich nach viel Arbeit für den Prozessor an - ist es auch. Deshalb ist ein CPU-Beschleuniger (wie eine PAK) wichtig, damit diese Aufgabe überhaupt erledigt werden kann, ohne daß der Rechner zu langsam wird. Genau das ist die Arbeitsweise von BACKSCAN.

Was ist zu tun
Damit BACKSCAN ordnungsgemäß arbeiten kann, ist eine NVDIVGA.INF-Datei erforderlich, in der ein 320x200 und ein 640x200 Pixel Videomodus, jeweils 16 Farben, vorhanden ist. So ein Videomodus kann bequem mit dem VMG-4000 (aktuelle Version: 1.15) von Andreas Winter erzeugt werden. Der VMG liegt NVDI und dem Panther/2 bei. Das Programm BSCN_101.PRG zusammen mit der NVDIVGA.INF in den AUTO-Ordner kopieren, schon ist die Installation abgeschlossen. Beim nächsten Systemstart (in ST-Low oder ST-Medium) wird nun die ET4000-Grafikkarte initialisiert und der Atari-Desktop erscheint auf dem VGA-Monitor. Jetzt kann man zum Beispiel bequem MIDIMAZE auf dem SVGA-Monitor in angenehmer Bildwiederhohlfrequenz und -größe spielen...
Mehr dazu im beiliegenden Text. BACKSCAN ist Shareware. Zur Downloadseite

Zuletzt geändert am 08.03.2007, RS