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Panther/2
 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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Der ISA-Bus-Adapter für STs |
Seit der Atari-Messe im April 1998 in Neuss ist
der Panther/2-Adapter erhältlich. Dieser speziell für die
68000-basierten Atari-Systeme (ST, MegaST, STE und MegaSTE)
entwickelte ISA-Bus-Adapter ermöglicht den Anschluß nahezu
beliebiger ISA-Karten aus dem PC-Bereich (Treiber dafür
vorausgesetzt). Die häufigste Anwendung wird wohl der
Anschluß als Grafikkartenadapter sein, wobei die Hardware
wahlweise für Tseng ET4000- oder ATI Mach32/64-Grafikkarten
vorbereitet ist. Treiber existieren für beide Kartentypen.
Der Panther/2-Adapter besitzt allerdings, im
Gegensatz zu seinem Vorgänger, zwei ISA-Steckplätze,
zusätzliche Interruptlogik und 8-Bit-Zugriffsfähigkeit im
I/O-Bereich. So ist es z.B. möglich, eine
NE2000-kompatible Ethernetkarte zusätzlich zur Grafikkarte
zu betreiben. Damit erfüllt der Panther/2-ISA-Bus-Adapter einen
von vielen schon lange ersehnten Wunsch: die Vernetzung des Ataris
über eine schnelle Standardschnittstelle.
Durch die in großen Teilen in SMD-Technik
ausgeführte Bestückung ist der Adapter relativ klein
ausgefallen. Da die Slotkarte (da werden die ISA-Karten eingesteckt)
mit zwei bis zu 60cm langen Flachbandkabeln mit dem Busadapter, der
auf/unter die CPU gesteckt wird, verbunden ist, bietet sich die
Montage in einem Tower geradezu an. Hinzu kommt die Tatsache,
daß der Slotbuchsenabstand genau dem Slotblechabstand der
PC-Gehäuse entspricht, was eine problemlose Befestigung der
Karten ermöglicht. Auch der Einsatz in Originalgehäusen ist
prinzipiell möglich, wobei dann der Slotadapter außerhalb
betrieben werden muß.
Der Panther/2-Adapter ist speziell im Hinblick
auf Beschleunigerkarten, wie z.B. die PAK68/3 oder
Bustakterweiterungen entwickelt worden, so daß hier keine
Kompatibilitätsprobleme zu erwarten sind. Natürlich
funktioniert der Panther/2 auch 'nur' mit der 68000er Original-CPU.
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Grafikkarten |
Leider ist es heutzutage nicht ganz einfach, eine
ISA-Grafikkarte zu finden, die auch im ST läuft. Verwendbare Modelle:
-
Tseng ET4000; 1 MB DRAM, ISA
AX: ohne Hardware-Grafikbeschleunigung
W32: mit Hardware-Grafikbeschleunigung
-
ATI Mach32; 1 oder 2 MB RAM, ISA
-
ATI Mach64; 1, 2 oder 4 MB RAM, ISA
In der Abbildung rechts ist eine ET4000-Grafikkarte zu
sehen, die Color-Master 12, eine ISA-Grafikkarte mit ausgezeichneter
Bildqualität und High-Color-Fähigkeit (32.768 Farben). Die
ET4000-Grafikkarten sind noch relativ leicht zu organisieren, da sie in der
Regel nicht über eine Hardware-Grafikbeschleunigung (bis auf die
W32-Modelle) verfügen und damit im PC-Markt, für den sie ja
entwickelt wurden, uninteressant geworden sind. Die Mach-Karten von ATI sind
da schon interessanter, da sie über einen sehr leistungsfähigen
Hardware-Grafikbeschleuniger verfügen, und deshalb sind diese Karten
auch heute noch auf älteren PC-Systemen im Einsatz. Aus diesem
Grund sind diese Karten leider sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt zu finden
und selbst dann noch relativ teuer (neu werden beide nicht mehr angeboten).
Aber für den Atari ist auch eine ET4000-Grafikkarte, die mit 1 Megabyte
RAM immerhin 1024x768 Pixel Auflösung in 256 Farben bei 70 Hz schafft,
besser als das 640x400 Pixel 'große' Monochrom-Guckloch.
Wie erkenne ich eine Grafikkarte, wenn ich sie auf dem
Gebrauchtmarkt angeboten bekomme, und kann ich dann sicher sein, daß diese
dann auch in meinem Atari funktioniert? Die Identifikation ist relativ leicht:
auf einem der großen quadratischen Chips muß entweder 'ET4000' oder
'Mach32' bzw. 'Mach64' stehen. Hinter der Bezeichnung 'ET4000' steht meistens noch
ein weiteres Kürzel, entweder 'AX' oder 'W32', was sich auf die oben angegebene
Version dieses Grafikprozessors bezieht. Ist eine Grafikkarte identifiziert,
spricht eigentlich nichts gegen einen Test, denn auf diese Weise läßt
sich am einfachsten feststellen, ob einwandfreie Funktion vorliegt. Läßt
sich das aus irgendwelchen Gründen nicht machen, kommt es eigentlich nur auf
den Preis an: Wenn dieser 'stimmt', dann sollte das Risiko erträglich sein.
Von technischer Seite her spricht nichts dagegen, daß eine beliebige
ET4000-Grafikkarte im Panther/2-Adapter läuft. Der Karte werden vom Panther/2 zu
den obligatorischen +5V auch noch +12V und sogar -12V angeboten, was eigentlich
als Voraussetzung mehr als genug ist (die meisten Karten geben sich schon mit +5V
und +12V zufrieden). Sollte eine ET4000-Grafikkarte dennoch den Dienst verweigern,
dann ist selbige entweder defekt oder man hat wirklich das große Pech,
daß diese spezielle Karte tatsächlich nicht im Panther/2-Adapter
betreibbar ist.
Sollten Sie keine Grafikkarte beschaffen können,
dann nehmen Sie doch einfach
Kontakt
zu uns auf, wir können Ihnen in der Regel helfen.
Ein Hinweis noch für die MegaSTE-Benutzer: Im MegaSTE ist
bisher nur der Betrieb einer ET4000-Grafikkarte möglich, die ATI-Mach-Karten
können zumindest im Augenblick nicht verwendet werden. Der Grund ist
eine Kollision mit dem VME-Bus Adressbereich.
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Treibersoftware für Grafikkarten |
Für die beiden Grafikkartentypen gibt es unterschiedliche
Treibersoftware. Für die ET4000-Karten gibt es das neue NVDI 5 von
Behne & Behne Systemsoftware. Außerdem
liegt diesem Softwarepaket ein ausgezeichneter Videomodegenerator von Andreas Winter
bei, der dazu dient, die Auflösungsdaten wie Pixelanzahl, Farbtiefe, etc.
einzustellen. Insgesamt ist NVDI ein gutes Produkt, mit dem es Freude macht
zu arbeiten. Leider kann dabei der Blitter (Hardware-Grafikbeschleuniger) der
W32-Version nicht genutzt werden.
Für die ATI Mach32/64-Karten gibt es das NOVA-VDI
von Computerinsel Huber (die den Vertrieb allerdings eingestellt haben).
Der Bedienungskomfort liegt leider weit hinter dem des NVDI zurück. Aber der Punkt,
der alle Nachteile wieder wettmacht, ist: Das NOVA-VDI ist in der Lage, den sehr
leistungsfähigen Blitter der Mach-Karten zu nutzen. Damit eröffnen sich dem
durch langsamen Grafikaufbau geplagten Benutzer höher Auflösungen in
großen Farbtiefen (typische EBV-Anwendungen) ungeahnte Arbeitsgeschwindigkeiten.
An dieser Stelle noch eine Information: Laut einer Nachricht aus dem
Mausnetz sind die ST-Versionen des NOVA-VDI frei verfügbar, sprich
kopierbar! Wir wissen leider nicht wo oder bei wem. Hier der Originaltext der Nachricht:
Gruppe: Maus.Computer.Atari.Hardware
ID: A44520@R
Kommentar zu A36796@H2
Wg.: NOVA-Graphikkarte
Von: Peter Lang @ R (Mi, 08.12.99 15:50)
MId: 199912081550.a44520@r.maus.de
RId: 199912051037.a36796@h2.maus.de
Hallo Hans!
HJS>Nicht ganz. Ich hatte mal eine Panther mit Mach32 auf einer Pak3,
HJS>wofür man einen Nova-Treiber brauchte. Den mußte ich teuer bezahlen.
Mittlerweile stellt das kein Problem mehr dar. Du kannst die Treiber
gerne weitergeben. Willst du ihn aber von der Computerinsel haben,
fallen evtl. Handlingkosten an.
--
Ciao, Peter
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Netzwerkkarten |
Es ist soweit: Der Treiber für NE2000-kompatible Ethernetkarten
im Panther/2-Adapter hat das Licht der Welt erblickt. Der Treiber
ist seit der Atari-Messe in Neuss am 3./4. Oktober 1998 erhältlich.
Der Netzwerkkartentreiber setzt MiNT als Betriebssystem voraus (wie auch
beim Hades).
Auf der April-Messe in Neuss war ein MegaST mit PAK, Panther/2,
PuPla/2 und Ethernetkarte zu sehen, an dem die Messebesucher selbst im Messenetzwerk
'surfen' konnten. Der Web-Server mit dem Seitenangebot für die ganze Messe war
ebenfalls ein MegaST (nämlich der von Ralf Zimmermann).
Hier einige Testergebnisse, um einen Eindruck von der
Leistungsfähigkeit zu bekommen. Als Testrechner diente ein MegaST mit
Panther/2-Adapter und NE2000-kompatibler Ethernetkarte unter MiNT, FTP-Server
auf einem Hades060, ebenfalls unter MiNT.
Transferleistung (FTP nach /dev/null) |
68000-8MHz |
~83 KB/s |
PAK/3-030-40MHz |
~520 KB/s |
Datendurchsatz (FTP auf Festplatte) |
68000-8MHz |
~59 KB/s |
PAK/3-030-40MHz |
~280 KB/s |
Wie man sieht, ist die Transferleistung selbst auf einem
unbeschleunigten ST noch relativ beachtlich, wenn man die geringe CPU-Kapazität
berücksichtigt. Mit einer PAK ist die Transferleistung schon so hoch, daß man
auf einem reinen Netzwerkarbeitsplatz das Gefühl einer langsamen Festplatte hat.
Hierbei ist noch anzumerken, daß der Transfer in das /null-Device einem Ladevorgang
aus dem Netz entspricht, da die Datenpakete durch alle Dateisysteminstanzen geschleust
werden, bevor sie gelöscht werden. Also würde beispielsweise eine aus dem Netzwerk
gestartete Applikation ebenfalls mit der angegebenen Geschwindigkeit geladen und
anschließend ausgeführt.
Update (27.01.2012) 
Torsten Lang hat den MiNT-Treiber für den Panther/2 freigegeben. Dieser ist im GAL-Archiv
auf der Download-Seite verfügbar. Zur Downloadseite
Achtung! Für den Betrieb des Mint-Treibers müssen die GALs auf der Slot-Karte ausgetauscht
werden, die benötigten JEDEC-Dateien sind im neuen GAL-Archiv enthalten. Weiterhin muss eine
fliegende Leitung von Pin17 des 20v8 zu Pin1 des 16v8 auf der Slotkarte hergestellt werden.
Vorsicht! Pin1 des 16v8 liegt im Layout des Platine fest auf Masse! Deshalb Pin1 des 16v8
neben die Fassung stecken, so dass dieser keinen Kontakt zur Fassung hat, und dann das Kabel direkt
an den IC-Pin anlöten.
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Zuletzt geändert am 27.01.2012, RS
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