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TEAC-Floppy-Umrüstung
 
  
  
  
  
  
  
  
  
 
   
   
  
  
  
  
  
  
  
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PC-Diskdrives |
Leider und zum Glück sind Floppydisklaufwerke
heute eine billige Massenware. Zum Glück deshalb, weil sie
relativ kostengünstig und standardisiert sind - aber auch
leider, weil sie eben manchmal schon im neuen Zustand fast unbrauchbar
sind, da an wirklich jeder erreichbaren Ecke gespart wird.
Um das "richtige" Floppylaufwerk zu erwischen,
braucht man eigentlich nicht lange zu denken; da bleibt fast nur
TEAC als renomierter Hersteller von Diskettenlaufwerken zu nennen. Aber
auch an diesen Laufwerken ist der Rotstift nicht vorbeigegangen. Im
folgenden beziehen sich die Angaben auf das Modell FD-235HF von TEAC.
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Was ist zu tun? |
Der Umbau gliedert sich in zwei Stufen:
- Ändern des Drive-Select-Signals
Die Laufwerke sind werksmäßig auf Laufwerk-B
eingestellt, der Atari erwartet hier allerdings die Laufwerk-A-Einstellung.
Mit dieser Modifikation ist das Laufwerk bereits als
DD-Laufwerk, also zum Beispiel als Ersatz für ein defektes
Originallaufwerk, verwendbar.
- Nachrüsten des HD-Detect-Signals
Diese Modifikation ist nur nötig, wenn das Laufwerk an einem
HD-Modul betrieben werden soll, das ein solches Signal erwartet.
Das trifft auf unser HD-Modul zu.
Zuerst muß das Drive-Select-Signal korrekt
eingestellt werden. Da hier die ehemals vorhandenen Jumper
wegrationalisiert und durch 0-Ohm-SMD-Widerstände ersetzt wurden,
ist nichtmal das ohne Lötkolben möglich. In der unten
abgebildeten Grafik zeigt der gelbe Pfeil auf die entsprechende Stelle.
Hier sind für einen SMD-Widerstand zwei Positionen möglich,
die mit DS0 und DS1 beschriftet sind. Wie man sieht, ist der Widerstand
werkseitig auf DS1 gesetzt, das entspricht Laufwerk-B, was für den
Atari leider genau falsch ist. Löten Sie deshalb diesen Widerstand
in die Position DS0. Sie brauchen hier keine besondere Vorsicht walten
lassen. Sie können sogar den SMD-Widerstand ganz entfernen und
einen dicken Lötklecks aufbringen, da der SMD-Widerstand sowieso eine
Drahtbrücke darstellt, aber einfacher als eine solche vom
Bestückungsautomaten verarbeitet werden kann. Ohne diese
Modifikation kann das Laufwerk nicht einmal als DD-Laufwerk am Atari
eingesetzt werden.
Jetzt können Sie die Modifikation der
Laufwerkselektronik für das HD-Detect vornehmen. Dazu brauchen Sie
die in der Tabelle aufgeführten Bauteile (für zusammen gerade
mal 1,- DM) und einen Elektroniklötkolben. Besondere Erfahrung ist
hier eigentlich nicht erforderlich, der Umbau sollte auch von
Gelegenheitslötern erfolgreich bewältigt werden können.
Hier die Liste der benötigten Teile:
Menge |
Bezeichnung |
Preis (ca.) |
1 Stück |
Transistor BC547 |
0,20 DM |
1 Stück |
Widerstand 10 kOhm |
0,10 DM |
1 Stück |
Widerstand 4,7 kOhm |
0,10 DM |
10cm |
Schaltlitze |
0,50 DM |
1cm |
Lötzinn mit Flußmittelseele |
0,10 DM |

TEAC-Floppy FD-235HF
Löten Sie die Litze vorsichtig an Pin 2 des
weißen Flachbandkabels, das von der Platine wegführt
(grüner Pfeil). An das andere Ende der Litze löten Sie den
4,7-kOhm-Widerstand. Nehmen Sie eine Teppichschneiderklinge
und kratzen Sie den Lötstoplack an der Stelle, auf die der schwarze
Pfeil zeigt weg. Anschließend nehmen Sie Entlötlitze und
reiben diese mit dem Kolben auf dieser Stelle hin und her. So
werden die Reste des Lötstoplacks entfernt und das Kupfer
darunter auch gleich mit Flußmittel benetzt (etwas Lötzinn
dazu wirkt vielleicht noch besser). Jetzt nehmen Sie den Transistor zur
Hand, und zwar so, daß Sie die Beschriftung lesen können,
also mit der flachen Seite nach oben, die Pins zeigen zu Ihnen hin.
Löten Sie den linken Pin des Transistors an die eben
präparierte Stelle (schwarzer Pfeil) auf die Platine. Den rechten
Pin löten Sie an Pin 2 des Shugartbus-Anschlusses (blauer Pfeil).
Bleibt noch der mittlere Pin des Transistors. An diesen kommt der
4,7 kOhm-Widerstand vom freien Ende der Litze. Es fehlt nur noch der
10-kOhm-Widerstand in der Schaltung. Dieser wird von dem +5V-Anschluß
(roter Pfeil) ebenfalls zu Pin 2 des Shugartbus-Anschlusses (blauer Pfeil)
gelötet. Fertig.
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Ein Wort zur Funktion |
Im Prinzip ist die oben beschriebene Schaltung
lediglich eine Verstärkung des schon im Laufwerk vorhandenen
HD-Detect-Signals, das aber leider nicht nach außen gelegt ist.
Der Transistor puffert das Signal und invertiert es dabei, so
daß bei einem High-Pegel auf Pin2 die Information 'DD-Disk' und
bei einem Low-Pegel die Information 'HD-Disk' zur Verfügung steht.
Allerdings ist das nun erzeugte Signal nicht mehr
tristate mit DS gültig werdend, sondern ein dauerhaft anliegendes
Signal. Das bedeutet, daß man auf diese Weise zwar zwei Laufwerke
umbauen, aber nicht gemeinsam an ein Flachbandkabel anschließen
darf. Wenn tatsächlich zwei HD-Laufwerke umgerüstet betrieben
werden sollen, so muß Pin2 des Shugartbusses getrennt zum HD-Modul
geleitet werden.
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Zuletzt geändert am 08.03.2007, RS
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